Slow Food: Genieße jeden Bissen in Ruhe!

In einer Welt, in der alles so schnell geht, dass du kaum Zeit hast, etwas zu genießen, weil es scheint, als würdest du Zeit verschwenden, ist alles auf Produktivität und Effizienz ausgerichtet. Ehrlich gesagt, erschöpft mich das. Ich weiß nicht, wie es für dich ist, aber es ist wichtig, sich nicht von dem mitreißen zu lassen, was „getan werden muss“, nur weil es so aussieht, als wäre ein „Leben im Stress“ erstrebenswert.



Einer der wichtigen Aspekte, die wir wiederentdecken sollten, ist es die Zeit, die wir beim Essen verbringen in zu Ruhe genießen.


Das langsame Essen hat mehrere gesundheitliche Vorteile:

1️⃣ Förderung der Verdauung: Durch langsames Kauen bereiten wir die Nahrung besser für die Verdauung und den Darmtransit vor, was den Prozess der Verdauung erleichtert.

2️⃣ Verbesserung der Nährstoffaufnahme: Langsames Essen ermöglicht eine bessere Aufnahme von Nährstoffen und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Unwohlsein.

3️⃣ Verhindern von Überessen: Die Sättigungshormone benötigen 20 bis 30 Minuten, um dem Gehirn mitzuteilen, dass wir bereits satt sind und nicht mehr essen müssen. Langsames Essen verringert auch das Verlangen nach Snacks.

4️⃣ Hilft Stress zu regulieren: Ruhe beim Essen trägt dazu bei, den Stresspegel niedrig zu halten.

5️⃣ Steigert die Zufriedenheit mit dem Essen: Wenn wir uns Zeit zum Essen nehmen, können wir die Mahlzeit besser genießen.



Und wie ist es bei dir? Isst du gerne langsam?

‚Interozeption‘ und bewusstes Essen

Ständig treffen wir Entscheidungen, die meisten davon völlig automatisch. Doch hören wir auf die Signale unseres eigenen Körpers?


Nicht nur verlassen wir uns auf unsere fünf traditionellen Sinne, sondern auch auf das Gefühl der Interozeption. Dieses Gefühl ist in der Insula des Gehirns lokalisiert. Hier werden die Reize und Empfindungen erkannt, die unser eigene Körper uns sendet. Es ist entscheidend für unser Überleben und Wohlbefinden und eng mit unserer Ernährung verbunden.


Daher schlage ich dir folgende Übung vor, um im Moment des Essens präsenter zu sein und eine stärkere Verbindung zu dir selbst zu schaffen:

1️⃣ Beginne mit einer Mahlzeit pro Tag für eine Woche, dann steigere es auf zwei Mahlzeiten deiner Wahl, bis du es die meiste Zeit tust.

2️⃣ Beobachte deine Mahlzeit. Achte auf die Farben der Lebensmittel auf deinem Teller. Identifiziere die Gerüche, die du wahrnimmst. Spüre die verschiedenen Texturen und die Temperatur der Speisen. Höre auf das Geräusch beim Kauen.

3️⃣ Bleibe im Moment des Essens präsent: Dies wird deine Fokussierung und Konzentration verbessern.

4️⃣ Erwecke deine Sinne: Nutze jeden deiner Sinne, um die Empfindungen beim Essen zu genießen.

5️⃣ Verbinde dich mit deinen Signalen von Hunger und Sättigung. Dabei spielt die Interozeption eine wesentliche Rolle und ist der Schlüssel zu deiner Gesundheit.

Integriere diese Praxis der bewussten Ernährung in deinen Alltag und spüre die Auswirkungen auf dein Wohlbefinden.

Hülsenfrüchte: ein wunderbares Nahrungsmittel für dich und die Gesundheit des Planeten

Vor ein paar Wochen war der Welttag der Hülsenfrüchte und ich muss an dieser Stelle natürlich über sie sprechen, denn sie sind eine meiner Lieblingsnahrungsmittel.

Kürzlich habe ich einen Artikel 1 von National Geographic gelesen, der von den Experten David Soba und Iker Aranjuez vom Institut für Agrarbiotechnologie (Navarra-Spanien) verfasst wurde und in dem es heißt, dass diese Pflanzen ein großartiges Instrument sind, um die Auswirkungen der Landwirtschaft auf den Klimawandel zu verringern.

Hülsenfrüchte haben einen positiven Einfluss auf den Boden, in dem sie wachsen. Die an den Wurzeln entstehenden Knötchen binden Stickstoff aus der Luft und düngen so sowohl die Pflanze selbst als auch den umliegenden Boden. Dort wo diese Pflanzen angebaut werden erhöht das die Unabhängigkeit von synthetischen Stickstoffdüngern was wiederum bedeutet, dass der CO2-Fußabdruck verringert werden kann.

Der weltweite Einsatz von synthetischen Stickstoffdüngern hat seit 1961 um fast 800% zugenommen, und der Einsatz dieser Düngemittel trägt aktiv zur globalen Erwärmung bei.

Außerdem haben Hülsenfrüchte eine wunderbare Nährstoffzusammensetzung, da sie reich an Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen des B-Komplexes, Mineralien wie Magnesium, Kalium, Eisen, Phosphor, Kalzium, Zink und Ballaststoffen sind.

Hülsenfrüchte sind großartig, um deine Mikrobiota zu nähren und zu deinem Wohlbefinden beizutragen. Bei Menschen mit Verdauungsunverträglichkeiten ist es jedoch besser, die Verträglichkeit individuell zu beurteilen.

Wie oft konsumierst du Hülsenfrüchte?

  1. https://www.nationalgeographic.com.es/medio-ambiente/asi-ayudan-las-legumbres-a-luchar-contra-el-cambio-climatico-_17840 ↩︎

Weltkrebstag: Eine ausgewogene Ernährung als Instrument zur Vorbeugung und Begleitung der Behandlung bei Krebspatienten.

Vor zwanzig Jahren gehörte ich zu einer Gruppe von Fachleuten verschiedener Fachrichtungen, die Pionierarbeit leistete und in ganz Spanien die Bedeutung der Ernährung bei Krebspatienten propagierte 1.

Es war nicht einfach, Ärzte, Onkologen und Pflegekräfte davon zu überzeugen, dass die Ernährung bei diesen Patienten eine wichtige Komponente ist 2. Ich habe diesen Job geliebt, er hat meine berufliche Perspektive für immer verändert und mir später in Genf und Wien viele Türen geöffnet.

Deshalb erfüllt es mich heute mit Genugtuung, wenn viele Krebspatienten ganz selbstverständlich von Diaetolog:innen untersucht und bei der Behandlung begleitet werden. Vor allem ist auch Onkologen bewusst, wie wichtig eine Ernährungsunterstützung ist.


Es gibt noch viel zu tun. Wir beginnen, den Einfluss der Mikrobiota auf bestimmte Diagnosen und damit auf die Wirkung onkologischer Behandlungen besser zu verstehen. Die Rede ist auch von Onkobiotika, Probiotika, die das Immunsystem regulieren, das Ansprechen auf eine Behandlung verbessern und die dadurch bedingten Nebenwirkungen abmildern sollen.

Es erfüllt mich mit Hoffnung, dass kürzlich entdeckt wurde, dass von Patienten erzeugte Antikörper gegen das Mucin-Protein (MUC1) als Marker zur Erkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verwendet werden können, da sie sich im Blut von Patienten in sehr frühen Stadien manifestieren können der Krankheit. Und eine frühzeitige Diagnose wird immer einen Unterschied machen.

Ich begrüße neue Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die aktuelle chimäre Antigenrezeptor-T-Zelltherapie (CAR-T). Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit, Immunzellen, sogenannte T-Zellen (eine Art weiße Blutkörperchen), dazu zu bringen, Krebs zu bekämpfen, indem sie im Labor so verändert werden, dass sie Krebszellen finden und zerstören können.


Wir brauchen eine stärkere Wertschätzung und Unterstützung der Forschung in der Gesellschaft!

  1. Marin Caro MM. et al. Nutritional risk evaluation and establishment of nutritional support in oncology patients according to the protocol of the Spanish Nutrition and Cancer Group. Nutr Hosp. 2008 Sep-Oct;23(5):458-68. ↩︎
  2. Arends J. et al. ESPEN guidelines on nutrition in cancer patients. Clin Nutr. 2017 Feb;36(1):11-48. doi: 10.1016/j.clnu.2016.07.015. ↩︎

Veganuary: ein gesunder und köstlicher Start ins Jahr 2024!

Viele Studien belegen den positiven Einfluss einer pflanzlichen Ernährung auf die Gesundheit 1 2 3.
Ich persönlich bin weder Veganer noch Vegetarier. Allerdings liebe ich Gerichte, deren Hauptzutaten Pflanzen sind. Dieser Monat ist international der Sensibilisierung für vegane Ernährung gewidmet.


Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in der guten Auswahl der Zutaten und Kontraste in Texturen und Aromen zu verwenden. So werden die Rezepte köstlich schmecken!

Die Zubereitung von Rezepten, deren Hauptbestandteile Pflanzen sind, ist eine Möglichkeit für dich, dich um deine Gesundheit und um die des Planeten zu kümmern!

  1. Gibbs J. et al. Plant-Based Dietary Patterns for Human and Planetary Health. Nutrients. 2022 Apr 13;14(8):1614. doi: 10.3390/nu14081614. ↩︎
  2. Crous-Bou M et al. Plant-Rich Dietary Patterns, Plant Foods and Nutrients, and Telomere Length. Adv Nutr. 2019 Nov 1;10(Suppl_4):S296-S303. doi:10.1093/advances/nmz026. ↩︎
  3. Hemler E. et al. Plant-Based Diets for Cardiovascular Disease Prevention: All Plant Foods Are Not Created Equal. Curr Atheroscler Rep. 2019 Mar 20;21(5):18. doi: 10.1007/s11883-019-0779-5 ↩︎